Aachen: Deutsche Krönungsstätte des Spätmittelalters

Der Aachener Dom aus südlicher Richtung - Krönungsstätte der Deutschen Könige im Spätmittelalter
Südansicht des Aachener Doms aus der Kleinmarschierstraße. Im Dom wurden mehr als 30 Könige gekrönt.

Otto I. ließ sich 936 im Aachener Dom krönen. Damit schloss der Sachsen-König bewusst an die Tradition der Karolinger an. Fast alle Könige des Mittelalters folgten seinem Beispiel. Ab 1356 markiert die „Goldene Bulle“ Aachens Stellung als einzig legitimen Krönungsort im Deutschen Reich.

Kaiserkrönungen fanden in Italien statt.

Spätere Königskrönungen wurden in Frankfurt am Main vollzogen, da Frankfurt weitaus zentraler, verkehrgünstiger und somit auch sicherer gelegen war.

Über die Krönungszeremonien wird allgemein wenig berichtet. Bekannt ist, dass zukünftige Könige vor der Aachener Stadtgrenze von weltlichen und geistigen Würdeträgern empfangen wurden. Der Krönung im Dom ging eine Fastenzeit des zukünftigen Königs voraus. Erzbischöfe vollzogen den eigentlichen Krönungsakt im Rahmen (heiliger) Messen, in dessen Verlauf der neue König zum „Erzstuhl des Reiches“ geführt wurde.

Die Feierlichkeiten fanden im Krönungssaal des heutigen Rathauses statt (davor in der großen Aula der Pfalz). Die Festlichkeiten waren auf dem Marktplatz von beschwingten Volksfesten begleitet. Anlässlich der Königskrönungen wurden allen Bürgern Speisen und Getränke frei dargereicht.

Der letzte in Aachen gekrönte König war 1531 Ferdinand I.

Foto: Jorg Mühlenberg

 

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