
Die originelle Bronzefigur gehört zu den gelungensten Brunnendenkmalen Aachens.
Sie befindet sich unweit des Marktplatzes. Das Denkmal existiert an der Stelle seit den Weihnachtstagen 1913. Abgesehen vom wasserspeienden Kükenfigurkranz ist es nicht mehr original. Auch die Brunnenschale wurde im Krieg leider zerstört. Seit 1950 ziert eine Bronze-Kopie des überraschten Diebs den Platz.
Hühner werden offensichtlich nicht nur im beschaulichen Aachen entführt. Eine weitere Kopie befindet sich im Park des „Schlosses Köpenick“ in Berlin.
Eine historische Rolle verkörpert der „Dieb“ an seinem Standplatz nicht. Im näheren Umfeld wurden vormals Getreide und Käse feilgeboten. Der frühere Oberbürgermeister Philipp Veltmann erstand die Brunnenfigur auf einer Berliner Kunstausstellung.
Zwar ist Aachen reich an historischen Bauten, jedoch arm an Denkmälern aus vergangener Zeit.

Ein Beispiel für die beliebige Platzierung von Skulpturen findet sich unweit des Hühnerdiebs in der Kockerellstraße. Seit 1975 ist dort ein beliebtes Kinderspiel aufgestellt, das einen „Reiterringkampf“ symbolisiert. Diese Bronzefigur könnte genauso in Hannover, Regensburg, Dresden oder einer anderen deutschen (oder europäischen) Stadt beheimatet sein. Es wurde an der Aachener Wegkreuzung platziert, an der sich einst beide Verbindungswege römischer Garnisonen in Aachen kreuzten.
Foto: Privatarchiv Dr. Paul Naefe, 1964
Fotos: Jorg Mühlenberg
