
Die Damen der Hotmannspief haben schon einiges gesehen, so viel steht fest.
Seit 1825 beobachten vier Jungfrauen alle Himmelsrichtungen. Zunächst wurde der Obelisk errichtet, dessen Entwurf von Stadtbaumeister Adam Franz Friedrich Leydel stammt. Wenige Jahre danach wurden die Figuren hinzugefügt, deren inhaltlicher Bezug ungeklärt ist.
Die Hotmannspief wurde intensiv als Pferdetränke genutzt (zu einer Zeit, als noch reger Kutschenverkehr in der Alexanderstraße herrschte).
Aufgeweckte Jünglinge entnahmen das Brunnenwasser gerne gleich aus den oberen Schalen, was zu Folge hatte, dass im 19ten Jahrhundert der Allgemeinheit

zeitweise nur die unteren Zuläufe zur Wasserentnahme zur Verfügung gestellt wurden (um Auseinandersetzungen zu vermeiden).
Die angrenzende Bebauung rings um den Hotmannspief-Brunnen hat sich in den vergangenen beiden Jahrhunderten stark verändert, u. a. da alle Straßenzüge erheblich verbreitert wurden.

Fotos: Privatarchiv Jorg Mühlenberg