
Etwa im Jahr 1330 beschloss der Rat der Stadt Aachen, ein neues Rathaus auf den Grundmauern der Aula Regia zu errichten (deren Fundamente aus karolingischer Zeit stammen).
Rudolf von Habsburg tafelte anlässlich seiner Krönung (1273) als letzter König im ursprünglichen Festsaal.
Da man im Spätmittelalter die Grundmauern des Ursprungsbaus verwendete, fiel der Neubau üppig aus. Im Zeichen des erstarkten Bürgertums wandte sich die Frontseite nun dem Marktplatz zu. Im Jahre 1344 wurde das Dach des Rathauses gedeckt. Die Statuen des Steinmetzmeisters Peter von der Capellen verzieren den gotischen Bau. Sie wurden später farbig angelegt und 1376 vollendet.
Historiker nehmen an, dass es sich beim Baumeister des Rathauses um den berühmten Peter Parler handelt, der auch am Hofe Karls IV. in Prag tätig war und zuvor (ebenso maßgeblich) an Entwürfen der Dom-Chorhalle mitgewirkt haben soll.
Weder der große Stadtbrand von 1656, noch die Bombenangriffe des letzten Kriegs haben das Rathaus (obwohl schwer beschädigt) zerstört. Dass sich die Frontseite des Aachener Rathauses heute in dem bekannt guten Restaurierungszustand präsentiert, gehört zu den Glücksfällen der Aachener Stadtarchitektur und ist u. a. sachkundigen Rettungsmaßnahmen unmittelbar nach Kriegsende zuzuschreiben.
Der öffentliche Straßenverkehr führt seit Ende der 1980er Jahre nicht mehr über den Marktplatz.
Die gelungene Frontansicht des Rathauses ziert eine Broschüre, die das Presse- und Verkehrsamt der Stadt Aachen im Jahr 1976 herausgab.
Foto: Gerd Gering (Privatarchiv Jorg Mühlenberg)