
Seitdem man am 29. September 1974 den Straßenbahnverkehr in Aachen einstellte, hat Deutschlands westlichste Großstadt viel von ihrem großstädtischen Flair eingebüßt.
Zeitweise verfügte Aachen über das viertgrößte Straßenbahnnetz Deutschlands. In Betrieb genommen wurden erste Straßenbahnstrecken im Jahr 1880.
Das obere Foto zeigt eine Momentaufnahme, die auf einer Linie im Aachener Wald in der Zwischenkriegszeit aufgenommen wurde.

Vermutlich befuhr die Linie 8 die Eupenerstraße von und in Richtung Grenzübergang „Köpfchen“. Andre Quellen nennen den Stolberger Hauptbahnhof als kurzzeitigen Zielort der „Linie 8“. Im letzteren Fall würde die Aufnahme aus der Mitte der 1930er Jahre stammen.
Auf dem zweiten Foto, auf dem u. a. ASEAG-Fahrschüler zu sehen sind, ist in der hinteren Reihe (als 5ter von rechts) Josef Baumsteiger zu erkennen.
Das „Öcher Urgestein“ wurde 2012 mit dem Gottfried-Leuchter-Orden von der „KG Fidele Freunde“ ausgezeichnet. „Jupp“ Baumsteiger engagiert sich seit vielen Jahrzehnten im Aachener Kinderkarneval.

Aufgrund eines (inzwischen als parteiisch eingestuften) Gutachtens beschloss der Aachener Stadtrat 1972 die Einstellung des Straßenbahnbetriebs.
Im Rat der Stadt gab es lediglich eine prominente Gegenstimme.
Fotos: Privatarchiv H. Faymonville – van der Maas
Reiner Bimmermann hilft uns auf die Sprünge und ergänzt alle drei Fotos mit seinem enormen Expertenwissen wie folgt:
Bild 1 Der Zug aus Triebwagen 407 (Talbot 1915) und Beiwagen 98 (Talbot 1928) hat gerade in der Ausweiche Osterweg umgesetzt und ist bereit für die Rückfahrt Richtung Aachen. Da ein Beiwagen mitgeführt wird, ist das Foto wahrscheinlich an einem Sonntag oder Feiertag aufgenommen. Die Aufnahme ist zwischen 1928 und 1933 entstanden. Die Linie 8 befuhr die Strecke Aachen Hbf – Kaiserplatz – Hansemannplatz – Markt – Preusweg – Osterweg von 1909-1933, danach wurde sie durch die Linie 21 ersetzt, die von Aachen Osterweg über Haaren und Würselen nach Bardenberg verkehrte, doch das ist eine andere Geschichte. Bild 2 Bild 3 |