"Die Taufe Widukinds": Seltene Aufnahme, der von Alfred Rethel geschaffenen Freske, aus dem Aachener Rathaus. Das Wandbild wurde Opfer des letzten Krieges
Der Initiative des Kunstmalers Franz Stiewi ist es zu verdanken, dass der größte Kunstschatz des Aachener Rathauses gerettet wurde. Die Rede ist von den Rethelfresken im Kaisersaal.
Der in Diepenbenden geborene Alfred Rethel begann 1847 damit den Krönungssaal des Rathauses zu verschönern.
Alfred Rethel starb 1859 in Alter von nur 43 Jahren. Sein Mitarbeiter Joseph Kehren führte seine Arbeiten zu Ende.
Im Krieg zerstört wurden die von Joseph Kehren fertig gestellten Fresken „Die Taufe Widukinds„, „Die Krönung Karls des Großen“ sowie die „Erbauung der Pfalzkapelle„.
Selbstbildnis von Alfred Rethel. Er schuf acht Karlsfresken. Drei wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört
Nach Alfred Rethel ist die Rethelstraße (in den 1880er Jahren angelegt) benannt. Sie verbindet den Büchel mit dem Hühnermarkt. In der Rethelstraße 2 befindet sich u. a. das bekannte Bistro „Kings College„.
Aegidius Johann Peter Joseph Scheuren (Maler & Lithograf) erhielt den Bau des im 15ten Jahrhundert erbauten Doppelportal für die Nachwelt. Der steinerne Zugang zum Atrium der Münsterkirche wurde im Juni 1811 abgebrochen
Jahrhunderte lang wurden auf dem Fischmarkt Fische verkauft. Am Fischmarkt kreuzten sich zwei Römerstraßen. Sie führten nach Heerlen und Maastricht.
1328 wird der Aachener Fisch-Markt als „Parfisch“ erwähnt. Am Fischmarkt 3 befindet sich das erste Rathaus Aachens (danach Gefängnis bis 1820). Die Fassade des Grashauses datiert aus dem Jahr 1267 und dessen Anbau aus den Jahren 1886-1889.
Das Fischpüddelchen (von Professor Hugo Lederer erschaffen) ist seit 1911 das Maskottchen des beliebten Platzes. Das Brunnenkind zierte den Platz lange Zeit nicht: Erst 1933 wurde es wieder aufgestellt. Bei der heutigen Figur handelt es sich um eine Nachschöpfung des Kölners Heinrich-Clemens Dick (seit 1954 wieder zu bewundern).
Am Fischmarkt befindet sich die barocke Taufkapelle deren Kern gotisch ist. 1765 erfolgte ein Umbau. Hinter dem Brunnen (an den Mauern der Kapelle) sind Wetzspuren zu erkennen, die von den Messern der Fischhändler herrühren
Das Wasser des Paubachs wurde einst zum Fischmarkt geführt, in dem die Händler den fangfrischen Fisch in Körben aufbewahrten.
Eindrucksvoll ist das so genannte „Dreikaiserhaus Lahaye“ am Fischmarkt, Ecke Annastraße.
Aachener & Besucher des Fischmarkts schwärmen von der kleinstädtischen Atmosphäre am ehemaligen Fischmarkt.
Fotos: Sammlung Mühlenberg
Das originale Fischpüddelchen sah 1920 nicht anders aus als heute. Bei einer der beiden Händlerinnen soll es sich um Frau Lahaye handeln (siehe Dreikaiserhaus Ecke Annastraße)
Aachen zählte im Mittelalter (neben Jerusalem und Santiago de Compostela) zu den großen Pilgerstätten
Vermutlich wurde die Zeichnung Anfang des 16ten Jahrhunderts aus südöstlicher Richtung (Burtscheid) angefertigt.
Der Lousberg zeigt sich noch völlig kahl. Auszumachen sind großflächige Abtragungen, die vom Sandabbau herrühren. Auf der linken Bildhälfte sind die Befestigungen in westlicher Richtung zu sehen. Es dürfte sich somit um die Tore Königstor und Jakobstor handeln. Im Vordergrund (gut zu erkennen) blicken wir auf das markante Marschiertor.
Aachen gehörte im Spätmittelalter zu den größten deutschen Städten. Die Einwohnerzahl schätzt man auf 20.000 bis 22.000. Durch die Pest und Hungersnöte sank die Einwohnerzahl um 1480 auf 14.000 ab.
Sein mittelalterliches Stadtbild verlor Aachen durch den Stadtbrand 1656 weitgehend. Im Mittelalter entwickelt sich der bürgerliche Mittelstand in Aachen. Handwerker und Zuwanderer siedeln sich dort an, wo sich im Inneren der Stadtmauer Freiflächen boten, z. B. in der Schmiedstraße.
Nach einer wirtschaftlichen Blüte im 14ten Jahrhundert ging es ökonomisch im 16ten Jahrhundert mit Aachen bergab. Nichtsdestotrotz avancierte die Stadt gegen Ende der Barockzeit zu einem europäischen Modebad, in dem u. a. Friedenverträge ausgehandelt wurden.
Im 18ten Jahrhundert verkamen die Stadttürme und Befestigungsmauern zusehends. Man nutzte die (militärisch weitgehend unbedeutend gewordenen) Bauen für die Einlagerung von Vorräten und Pulver. Verschiedene Teile der inneren Befestigung wurden verkauft und in profane Bauten integriert. Andere Teile trug man ab und verwandte die Baumaterialien u. a. zur Errichtung von Kirchen.
Nach der Eroberung durch die französischen Revolutionstruppen fand Aachen Anschluss an das industrielle Zeitalter.
1969 fand man bei Straßenbauarbeiten ein Gräberfeld am Königshügel (hinter dem Langen Turm). Es wird in die Zeit der Merowinger datiert.
Ansicht des Hotelbaus Quellenhof. Bemerkenswert jung ist der Baumbestand an der Monheimsallee
Das Kurhotel Quellenhof wurde 1916 eröffnet. Es befindet sich in der Monheimsallee, die nach J. P. J. Monheim benannt ist. An den Hotelbau grenzt der Stadtpark auf der rechten Seite an.
Um ihn zu erweitern wurden nach dem Krieg alle Häuser ab der Monheimsallee 22 abgebrochen. Etwa auf der Höhe Monheimsallee 25 nahm man 1941 Erdarbeiten zur Anlage eines Tiefbunkers vor.
Quellenhof entstand 1977 das Veranstaltungszentrum Eurogress, ein Saalbau mit 1.800 Plätzen.
Die Rosenquelle versorgt seit 1936 die Thermal-Schwimmhalle des Quellenhofs, die eine Zeit lang als größte Thermal-Schwimmhalle Europas galt.
Gegenüber dem Quellenhof stand in den 1920er Jahren das „Krieger-Ehrenmal„, das sich zuvor am Bahnhofsvorplatz befand. In den Kriegsjahren wurde es eingeschmolzen.
Auf der Kopfseite des Parkstreifens (gegenüber der Bastei) findet sich ein Kiosk (gegenwärtig baufällig & ungenutzt). Stadtbaumeister Philipp Kerz zeichnete sich für die Pläne des 1925 erbauten Kiosk verantwortlich (auch Verwendungen als Transformationshäuschen und „Bedürfnisanstalt“ hatte es).
Im Keller des Quellenhofs errichtete Kampfkommandant Oberst Wilck (im September 1944) einen Gefechtsstand. Der benachbarte Wingertsberg war bei der Verteidigung der Stadt Aachen deshalb besonders erbittert umkämpft.
Dort, wo sich heute der Brunnen "Kreislauf des Geldes" befindet, befand sich einst die Aldegundiskapelle
Die Hartmannstraße (früher Harduinstraße) war vor dem Krieg noch beiderseitig bebaut (also auch auf der Seite des Elisengartens).
Hier traf sich die Jugend in zahlreichen Kneipen und Gaststätten (u. a. im Heppion, später als Friesenstube bekannt).
Das mittelalterliche Harduintor befand sich etwa an der Ecke Hartmann- und Elisabethstraße und war Bestandteil der Barbarossamauer.
1954 wurden bei Ausschachtungsarbeiten steinzeitliche Funde in der Hartmannstraße entdeckt. Reste des Harduin-Mitteltors fand man in den Jahren 1910 und 1952.
In der Hartmannstraße detonierte im Dezember 1943 eine Sprengbombe, die
Die Hartmannstraße erhielt ihren Namen nach dem Abt Hartuinus
zuvor in der Chorhalle des Doms eingeschlagen und glücklicherweise bis in die Straßeneinmündung weitergerutscht ist, wo sie rund zehn Stunden später in die Luft ging.
Die Erdbewegungen im Elisengarten und in der Hartmannstraße sind enorm. Seit Jahren wird hier gegraben und geforscht. Die im Jahr 2012 freigelegten Baureste sind spätmittelalterlichen Ursprungs
Ansicht des Elisabethspitals am Aachener Münsterplatz vor 1910
Im Jahr 1910 wurde das teilweise baufällig gewordene Elisabethspital abgebrochen. Es stand am Münsterplatz, dort, wo sich heute das Gebäude der Sparkasse Aachen befindet.
Im „Gasthaus auf dem Radermarkt“ pflegten die „Schwestern der heiligen Elisabeth“ arme Kranke.
Auf die Klosterschwestern der Elisabethinnen weisen auch die Elisabethstraße und das dort vorhandene Elisabethbad (1908-1911 erbaut) hin. Die Elisabethhalle ist heute eines der wenigen noch erhaltenen Jugendstilbäder Deutschlands (1975 renoviert).
Später bezogen die Elisabethinnen Mutterhäuser im der Pontstraße (1904) sowie im Preußweg (1937).
Foto: Das Originalfoto soll sich im Aachener Stadtarchiv befinden
Detailreiche Luftaufnahme aus südwestlicher Richtung Anfang der 1960 Jahre aufgenommen
Auf diesem Foto gut zu erkennen sind zwei riesige Baulücken: Zum einen die Lücke an der sich seit 1983 das „Parkhaus am Dom“ befindet und zum anderen jene des Komplexes „City Center“ an der Franzstraße (seit 1979).
Auch andere Straßenzüge, z. B. am Kapuzinergraben, Ecke Kleinmarschierstraße weisen noch unbebaute Flächen auf.
Das Deutschordenshaus "St. Gilles" auf einem Kupferstich um 1700
Der Deutsche Ritterorden übernahm im Jahr 1321 ein Grundstück auf der Stadtseite des inneren Ponttors (sprich innerhalb der ersten Stadtmauer). Zu dem Besitz gehörte die bereits vorhandene Ägidiuskapelle. Ab 1668 wurde der Aachener Adelssitz unter anderem als Militärspital und Kaserne genutzt.
Auf dem Bild erkennbar sind der Salvatorberg im Hintergrund links und rechts das hohe Sandkaultor. Bei der Kirche mit dem Zwiebelturm sollte es sich um die alte Peterskirche handeln.
Zur Orientierung: Heute befinden sich an dieser Stelle der Biergarten des Restaurants „Magellan“ (Pontstraße 78) sowie die Einrichtungen der KHG (Katholische Hochschulgemeinde, Pontstraße 74-76)