
„Baulärm- und Dreck wird in den nächsten 1 1/2 Jahren das Bild der Aachener Altstadt bestimmen. Rund 1.600 Kilometer Kanäle und Leitungen müssen bis Ende 2013 erneuert werden. Für Geschäftsleute, Anwohner und Kunden bedeutet das: Massive Einschränkungen und Belästigungen. Probleme werden vor allem die parallel laufenden Baustellen rund um Dom und Rathaus bereiten. Denn das bedeutet nicht nur, dass Geschäfte, Wohnungen und Parkhäuser schlechter zu erreichen sind. Auch wird sich der Zeitplan weiter nach hinten verschieben, wenn die Bauarbeiter mal wieder auf archäologische Funde stoßen. Um die Gemüter zu beruhigen, hat die Stadt eine Baustellen-Hotline geschaltet. Dort können die Betroffenen ihre Beschwerden loswerden.“
Originaltext: WDR Studio Aachen

Anmerkung: In einem heutigen Radiobeitrag des WDR-Studios Aachens berichtete man über die umfangreichen, bevorstehenden Stawag-Tiefbaumaßnahmen, die im Aachener Domviertel anstehen.
Eine verantwortliche Dame, deren Namen ich auch nach intensiven Recherchen (nachträglich) leider nicht ausfindig machen konnte (vermutlich aus dem Baudezernat der Stadt Aachen), schlug in dem WDR-Radiobeitrag allen Ernstes vor, die archäologischen Funde im Domviertel zukünftig lediglich fotografieren und nicht mehr gewissenhaft katalogisieren zu wollen, um den städtischen Tiefbauplan bis Ende 2013 einhalten zu können.
Das Jahr 2014 hat die Stadt Aachen zum Karlsjahr ausgerufen. Bis dahin müssen alle Tiefbauarbeiten abgeschlossen sein, auch, weil es sich 2014 gleichzeitig um das Jahr der Aachenfahrt handelt, in dem bis zu 100.000 auswärtige Pilger erwartet werden.
Nach wie vor ist keine ausreichende Lobby für die Archäologie in Aachen in Sicht. Nachdem die Bagger im Domviertel angerückt sind, sollen (nach Ansicht der Stadtverwaltung) archäologische Funde bevorzugt fotografiert werden, um ein zügiges Fortkommen der Arbeiten zu garantieren.
Aus den eklatanten archäologischen Fehltritten der Vergangenheit hat man in Aachen offensichtlich nichts dazugelernt.
Eine Beschwerde-Hotline hat man vorsorglich unter 0241 181-1444 eingerichtet.
Fotos: Jorg Mühlenberg, Hartmannstraße & am Hühnerdieb, 2012