
Im Hintergrund der hübschen Mädchen befindet sich heute der (im Jahr 1950 neu gebaute) Firmensitz des traditionsreichen Bürobedarfsgeschäfts „Weyers-Kaatzer„, dessen Ursprünge an dieser Stelle auf das Jahr 1865 zurückgehen. Im Krieg wurde der vorherige Bau durch einen Bombentreffer völlig zerstört.
Obschon die Straßenbreite der Kleinmarschierstraße nach dem Krieg deutlich verbreitert wurde, ist die Straße heute das Verkehrs-Nadelöhr im Aachener Domviertel.
Der Zustand eskaliert, seitdem kurzsichtige Straßenplanungen die Wegfahrt aus dem „Parkhaus am Dom“ durch die Prinzenhofstraße unterbinden. Die Folge sind teils chaotische Verkehrssituationen, wie sie zuletzt in der Adventszeit zu beobachten waren. Dieses Chaos wird verstärkt, da man in der Kleinmarschierstraße Fahrer von Anlieferfahrzeugen zwingt, in zweiter Reihe zu parken und sich obendrein zwei verkehrsfluss-behindernde Parkverbot-Stellflächen direkt nach der Einmündung in die Jesuitenstraße befinden (die täglich Dauerparker einladen).
In Aachen gab es eine Großmarschierstraße, die jetzt Franzstraße heißt. Anlässlich des Aachener Kongresses 1818 wurde sie zu Ehren Kaiser Franz I. von Österreich umbenannt. In der Innenstadt erinnern ebenso die Alexanderstraße und der Friedrich-Wilhelm-Platz an diesen Kongress (Zar Alexander I. von Russland und König Friedrich Wilhelm III. von Preußen). Im 18ten Jahrhundert hießen Kleinmarschierstraße und Großmarschierstraße übrigens Burtscheiderstraße.
Foto: Privatarchiv Irene Karhausen, Aachen
Georg Peetz merkt an:
Ich glaube nicht, daß hier das Grundstück von “Weyers-Kaatzer” abgebildet ist. Das Foto ist möglicherweise von dort aus geschossen worden. Es dürfte sich stattdessen um das Gelände der heutigen Sparkasse an der Kleinmarschierstraße handeln. Das Gebäude links oben dürfte die Frauenschwimmhalle der Elisabethhalle sein. Rechts daneben sieht einen trapezförmigen Dachstuhl. Er gehört zur Elisabethhalle und existiert heute noch. |